Hessen: Krankenhäuser erhalten weitere 120 Millionen Euro

Krankenhäuser erhalten weitere 120 Millionen Euro

Sozialminister Klose: „In den nächsten drei Jahren stellen wir unseren Kliniken damit über eine Milliarde Euro für Investitionen zur Verfügung. Die Krankenhäuser in Hessen können sich auf die Landesregierung verlassen.“

Die Corona-Pandemie bleibt das bestimmende Thema des Jahres 2020. „Die ganze Welt muss mit dem neuartigen Virus SARS-CoV-2 umgehen. Es hat weltweit bereits Hunderttausende von Menschenleben gekostet. Wegen jedes einzelnen Opfers dürfen unsere Anstrengungen, das Virus zu bekämpfen, niemals nachlassen“, appelliert Hessens Sozial- und Integrationsminister Kai Klose in seiner Rede zur stationären Versorgung im Hessischen Landtag. Bei der Versorgung von schwererkrankten Covid-19-Patientinnen und Patienten sind die Krankenhäuser Dreh- und Angelpunkt. Daher hat die Landesregierung beschlossen, durch das Corona-Kommunalpaket den Krankenhäusern in Hessen weitere 120 Millionen Euro für die Pauschalförderung im Jahr 2021 bereit zu stellen, zusätzlich zur regulären Pauschalförderung in Höhe von 283 Millionen Euro.

„Mit der Bereitstellung von weiteren 120 Millionen Euro unterstützen wir die Krankenhäuser in der außergewöhnlichen Situation während der Corona-Pandemie und erfüllen ein weiteres Mal unsere Zusage aus dem Koalitionsvertrag, die Investitionsmittel für die Krankenhäuser deutlich zu erhöhen“, teilt Kai Klose mit. „Noch nie in der Geschichte des Landes hat es eine solche Unterstützung gegeben. Die Krankenhäuser in Hessen können sich auf die Landesregierung verlassen.“

Schlüsselrolle der stationären Versorgung

Sozial und Integrationsminister Kai Klose unterstreicht die Schlüsselrolle der stationären Versorgung im Kampf gegen das Corona-Virus: „Wir wollen nicht in eine Situation kommen, in der Ärztinnen und Ärzte entscheiden müssen, wer Zugang zu einem Beatmungsgerät hat und wer nicht. Deshalb haben wir, in engem Schulterschluss mit den Kliniken, den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und dem öffentlichen Gesundheitsdienst, alle Vorbereitungen getroffen, um das mit allen Mitteln zu vermeiden.“ Minister Klose hebt hervor, dass die Landesregierung schnell und kompetent reagiert hat. Als zentrales Element nennt Klose den am 21. März eingesetzten „Planungsstab zur stationären Versorgung von Covid-19-Patientinnen und Patienten“. In diesem Stab sind neben der Fachexpertise des Ministeriums die Spitzen aller koordinierenden Krankenhäuser der sechs Krankenhaus-Versorgungsgebiete vertreten. Dieser Planungsstab hat sich auf das bundesweit beachtete „Stufenkonzept zur Steuerung der stationären Kapazitäten“ verständigt. Das hessische Konzept ermöglicht eine dichte Kooperation der Krankenhäuser durch ein einheitliches Vorgehen: Die Schweregrade der Erkrankten werden nach medizinischen WHO-Kriterien eingeteilt. Die Krankenhäuser werden in vier Leveln, je nach Ausstattung und Leistungsfähigkeit beschrieben. Es wurde definiert, wann weitergehende Maßnahmen notwendig sind, etwa die Verlegung von Patientinnen und Patienten mithilfe der Rettungsdienste.

Kai Klose erklärt: „Diese regional-situative Strategie ermöglicht uns auch, die normale Krankenhausversorgung, einschließlich elektiver Eingriffe, in möglichst vielen Teilen des Landes, aufrechtzuerhalten – weil wir in der Lage sind, gezielt einzugreifen, sobald es notwendig wird. Unsere IVENA-Software zur Abstimmung von Behandlungskapazitäten bietet dafür die wichtigste Grundlage. Mit dem Sonderkapitel zum Krankenhausplan und meiner Allgemeinverfügung von Mitte Oktober haben wir die Krankenhäuser zur Bereithaltung bestimmter Kapazitäten für COVID-19-Patientinnen und -Patienten verpflichtet.“

Mehr Beiträge zum Thema:  Hessen: Antigentest-Kontingent für die Pflege ab sofort zur Verfügung

Hervorragende stationäre Versorgung in Hessen

Hessische Krankenhäuser hätten die Corona-Pandemie zu jedem Zeitpunkt gut bewältigt, so Klose. Dafür wurden frühzeitig entsprechende Voraussetzungen geschaffen: In Hessen wurde die Zahl der Intensivbetten auf heute 3.200 angehoben und damit nahezu verdoppelt. Bereits im März wurden 10 Millionen Euro für die Anschaffung von mehr als 460 zusätzlichen Beatmungsgeräten gewährt. Minister Klose führt weiter aus: „Dazu braucht es Pflegerinnen und Pfleger in den Krankenhäusern, die eine unendlich wichtige Arbeit machen und denen wir gar nicht genug danken können. Deshalb freue ich mich, dass auch das Land Hessen die riesigen Leistungen der Pflegenden auf den Corona-Intensivstationen zusätzlich wertschätzt und die bundesweite Prämie für die Krankenhauspflege mit hessischem Geld um mehrere Millionen Euro aufstockt.“ Nennenswert sei auch die Anschaffung von 100 Millionen Atemmasken und die Ausstattung von medizinischem Personal mit persönlicher Schutzausrüstung.

Appell an Bund

Kai Klose sieht die hessischen Krankenhäuser gut für die aktuelle Situation gewappnet. Dazu haben Bund und Land erheblich beigetragen. Dennoch seien diese Investitionen nicht genug, um in der aktuellen Situation mit dramatisch steigenden Infektionszahlen eine sichere Versorgung zu gewährleisten. So appelliert der hessische Minister an den Bund: „Gerade in dieser kritischen pandemischen Phase muss sich aber auch der Bund wieder stärker einbringen. Eine modifizierte Freihaltepauschale muss her, damit entfallende Erlöse für elektive Eingriffe kompensiert und die Kliniken nicht – mitten in der Pandemie – unter zusätzlichen ökonomischen Druck gesetzt werden. Gerade an dieser Stelle muss der Bund – wie im Frühjahr – liefern, um den Kliniken zusätzlichen Handlungsspielraum zu verschaffen, damit sie alle Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgen können!“

Zusammenhalt zählt

Abschließend dankt Minister Klose, „all den hochengagierten Menschen, welche die Bewältigung der Corona-Pandemie seit Beginn des Jahres zu ihrer Aufgabe gemacht haben“. „Aber auch jede Person, die im privaten oder beruflichen Umfeld die neuen Regeln beachte, leistet einen unverzichtbaren Beitrag. SARS-CoV-2 stellt uns vor Herausforderungen, wie wir sie seit Generationen nicht erlebt haben. Wir begegnen dem mit staatlichen Maßnahmen – dazu gehören Einschränkungen und Verbote genau wie Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen. Wir müssen dem Virus aber als Gemeinschaft entgegentreten, denn wir werden diese Herausforderung nur bewältigen, wenn alle mithelfen“, so Minister Kai Klose und schließt seine Rede hoffnungsvoll: „Wir haben es im Frühjahr schon einmal geschafft, die Verbreitung des Virus durch eine große Gemeinschaftsleistung einzudämmen. Ich bin davon überzeugt, das kann uns wieder gelingen!“

(hessen.de)

Dieser Artikel wurde 908 x gelesen

Das könnte Sie auch interessieren:

Stelleninserate Care ab 89€/mo