Unabhängig leben mit Demenz

Unabhängig leben mit Demenz

In Deutschland leben immer mehr an Demenz erkrankten Menschen allein. Viele möchten solange wie möglich eigenständig und selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden bleiben. Doch dieser Wunsch stellt Betroffene und deren Angehörige vor besondere Herausforderungen.

Was ist überhaupt Demenz?

Als Demenz wird der schleichende Rückgang von geistigen Fähigkeiten beschrieben. Hauptsächlich tritt die Demenz im höheren Alter auf, dennoch sind auch jüngere Patienten von dieser Krankheit nicht verschont.

Die Symptome der Demenzerkrankungen sind breit aufgestellt: Bei der Demenz lässt das Gedächtnis und die Merkfähigkeit rapide nach, ebenfalls treten Konzentrationsschwierigkeiten auf oder die Urteilskraft ist getrübt. Eine Veränderung der Persönlichkeit ist ebenfalls feststellbar, sodass Erkrankte im Endstadium von ihrer Verwandtschaft häufig nicht wiedererkannt werden.

Demenz ist dabei ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen, die alle eine Verschlechterung von kognitiven, sozialen und emotionalen Fähigkeiten nach sich zieht. Die bekannteste und häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Bei der Alzheimer-Krankheit bilden sich im Gehirn überschüssige Eiweißpartikel, sogenannte Plaques, die die Kommunikation der vorhandenen Nervenzellen stören. Als Folge sterben die Zellen ab, wodurch die Leistungsfähigkeit des Gehirns nachlässt.

Demenz – Verbreitung in Deutschland

Laut des Ärzteblattes wird die Anzahl an Demenzerkrankten bis 2050 deutlich steigen. Im Jahr 2018 gab es in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen, die an einer Demenzerkrankung litten, dies entspricht 1,9 % der Bevölkerung. Die Experten der Alzheimer Europe, der Dachorganisation der nationalen Alzheimer Verbände in Europa, gehen davon aus, dass hingegen bis zum Jahr 2050 2,7 Millionen Menschen, also 3,4 % der Bundesbürger, an Demenz erkranken werden.

Zwar ist die Krankheitshäufigkeit einer Demenzerkrankung dank verbesserter Risikofaktoren, wie etwa einem gesünderen Lebensstil oder einer besseren Bildung, gesunken. Trotzdem führen der demografische Wandel und das Bevölkerungswachstum langfristig zu einem starken Anstieg an Demenzkranken. Für unser Gesundheitssystem stellt dieser enorme Anstieg eine große Herausforderung dar. Schon jetzt ist der Fachkräftemangel groß und Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen unterbesetzt. Die Versorgungslücke in der Pflegebranche wird weiterhin wachsen, sofern man von den gegenwärtigen Trends ausgeht. Daher müssen dringend Lösungen her, um Demenzerkrankte zu unterstützen.

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Trotz Demenz alleine Wohnen

Für viele Demenzerkrankte kommt ein Umzug in Pflegeheime oder betreute Wohneinrichtungen aufgrund der gewohnten häuslichen Umgebung nicht infrage. So gibt es in Deutschland einen positiven Trend hin zum eigenständigen Wohnen bei demenziell erkrankten Personen zu verzeichnen.

Trotz der Konfrontation mit besonderen Schwierigkeiten im Alltag, bevorzugen Demenzerkrankte die eigenen vier Wände. Denn das gewohnte Umfeld gibt ihnen Routine, Geborgenheit und Sicherheit.

Mit zunehmendem Fortschreiten der Krankheit sind Betroffene auf Hilfe von außen angewiesen. Die schwierige Erreichbarkeit macht es dabei nicht einfach, Erkrankten die benötigte Hilfe zukommen zu lassen. Aufgrund der eingeschränkten Wahrnehmung nehmen die Betroffenen oftmals auch selbstständig keine Hilfe bei der Familie oder der Nachbarschaft wahr – oder lehnen angebotene Hilfe gar ab. Ängste über den Verlust der eigenen Autonomie und Unabhängigkeit schwingen hier ebenfalls mit, man möchte das intakte Bild nach außen bewahren.

Weitere Tipps für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben mit Demenz haben wir in unserem Magazin zusammengefasst: https://www.easierlife.de/magazin/de/unabhängig-leben-mit-demenz

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