Perspektiven der gesundheitlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz – Vorstellung „ZUG Zukunft Gesundheitsnetzwerke Rheinland-Pfalz“

Perspektiven der gesundheitlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz – Vorstellung „ZUG Zukunft Gesundheitsnetzwerke Rheinland-Pfalz“

Die rheinland-pfälzische Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, stellte heute das Projekt „ZUG Zukunft Gesundheitsnetzwerke Rheinland-Pfalz“ vor.

Das Ziel: eine verlässliche Gesundheitsversorgung für alle Generationen in sämtlichen rheinland-pfälzischen Regionen, welche die Vorteile der Digitalisierung sinnvoll einsetzt und dem medizinischen Fortschritt und dem Wandel der Gesundheitsberufe Rechnung trägt.

In dem von der Ministerin geleiteten Vorhaben kommen seit einem Jahr Experten des Ministeriums mit Vertreterinnen und Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen sowie der rheinland-pfälzischen Krankenhausgesellschaft zusammen. Sie entwickeln gemeinsam Perspektiven für zeitgemäße Strukturen der Gesundheitsversorgung in Rheinland-Pfalz und begleiten deren Umsetzung – alle an einem Tisch.

„Unser Gesundheitswesen befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Dieser ist vom medizinischen Fortschritt und der Digitalisierung getrieben“, sagte Ministerin Bätzing-Lichtenthäler. „Auch demografische Entwicklungen und Veränderungen in den ärztlichen und pflegerischen Berufen spielen dabei eine Rolle. Vor diesem Hintergrund müssen wir einerseits dafür sorgen, dass den Menschen in Rheinland-Pfalz wohnortnahe medizinische und pflegerische Grund- und Notfallversorgung dauerhaft zur Verfügung steht. Andererseits müssen wir den Zugang zu spitzenmedizinischen Leistungen für alle ermöglichen. Denn vom Fortschritt soll jede und jeder profitieren. Das schaffen wir nur, wenn wir die Strukturen unseres Gesundheitswesens modernisieren. Wie das gelingt? Indem wir das Potential der Herausforderungen nutzen und in Chancen umwandeln.“

Vernetzung und Kooperationen
Bei der Entwicklung von innovativen Modellen für zukunftssichere und patientenzentrierte Versorgungsstrukturen stehen die Instrumente der Vernetzung und Kooperationen im Mittelpunkt der von der Projektgruppe entwickelten Szenarien. Dabei verfolgt die Projektgruppe einen ganzheitlichen Ansatz und nimmt die gesamte Versorgungskette in den Blick, berücksichtigt sowohl ambulante als auch stationäre Strukturen und setzt auf die Vernetzung der Akteure.

Ziel der Projektgruppe ist die Entwicklung eines Konzeptes, das Handlungsoptionen für Krankenhäuser umfasst und wichtige Themen der Finanzierung analysiert. Mit dem Konzept und seiner Erprobung in den Modellprojekten sollen Wege für stabile und zukunftsfeste Krankenhausstrukturen aufgezeigt werden. Im Flächenland Rheinland-Pfalz spielen kleinere Krankenhäuser in den Szenarien der Projektgruppe eine zentrale Rolle. Für solche Einrichtungen, insbesondere in ländlichen Regionen, erarbeitet die Projektgruppe Modelle. Im Zentrum steht die Frage, wie kleine Krankenhäuser in enger Kooperation mit der niedergelassenen Ärzteschaft und anderen Gesundheitsanbietern zum Mittelpunkt innovativer, sektorenübergreifender Versorgungsnetzwerke werden können.

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Mit der Projektumsetzung wurde bereits in zwei Modellregionen begonnen: in Saarburg mit dem Kreiskrankenhaus St. Franziskus und in Kirn mit dem Diakonie-Krankenhaus Kreuznacher Diakonie.

„Eine bessere Vernetzung der Krankenhäuser durch Kooperation untereinander, aber auch mit allen weiteren Leistungserbringern vor Ort, wie z.B. niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Heilmittelerbringern, wird von uns ausdrücklich begrüßt. In der Zusammenarbeit im Projekt ZUG gilt es, gemeinsam auch Modelle und Lösungen für Fragen der Finanzierung zu finden“, so Bernd Decker, Vorstandsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz.

Gebündelte Erfahrung für regionale Lösungen
Startpunkt des Projekts ZUG war die Analyse und Sammlung verschiedener bundesweiter, aber auch internationaler, Denkansätze und Empfehlungen zur Sicherstellung regionaler Gesundheitsversorgung. „Das Besondere an ZUG ist, dass in der Projektgruppe gemeinsam alle maßgeblichen Einflussfaktoren analysiert und nahezu sämtliche Handlungsoptionen erarbeitet wurden und nunmehr auf dem Tisch liegen. Letztlich haben wir einen Baukasten zusammengestellt, mit dem – gemeinsam mit den Akteuren vor Ort – für den konkreten Bedarf der Menschen passende und leistungsfähige Lösungen erarbeitet werden können“, führte der ZUG-Projektleiter Jörg Mehr aus. „Das Konzept sieht vor, dass zukünftige Entwicklungen und neue Aspekte weiter einfließen. Der Fortschritt macht ja nicht Halt.“

„Durch das Projekt Zukunft Gesundheitsnetzwerke können wir als gesetzliche Krankenversicherung gemeinsam mit der Politik und unseren Gesundheitspartnern die Versorgung im Sinne der Menschen in Rheinland-Pfalz zukunftssicher und innovativ gestalten. Dazu gehören tragfähige, intersektorale Versorgungsangebote, die Chancen der Digitalisierung und der Mut zu neuen, zukunftweisenden Lösungen“, sagte Christiane Firk, Bevollmächtigte des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse in Vertretung für die gesetzliche Krankenversicherung in Rheinland-Pfalz.

Über das Projekt ZUG und die gesellschaftlichen Aspekte, die den erforderlichen Strukturmaßnahmen zugrunde liegen, informiert das Ministerium auf der Internetseite www.zukunft-gesundheitsnetzwerke.de.

(msagd.rlp.de)

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