Die Hochschule für Gesundheit Freiburg und ihre Partner kämpfen weiter gegen den Fachkräftemangel

Die Hochschule für Gesundheit Freiburg und ihre Partner kämpfen weiter gegen den Fachkräftemangel

Nach dem grossen Erfolg ihrer ersten Ausführung im 2019 geht die berufliche Wiedereingliederungsausbildung im April 2020 in eine zweite Runde. Die Hochschule für Gesundheit Freiburg (HEdS-FR) bietet diese Ausbildung zusammen mit ihren Partnern aus dem klinischen Bereich für Gesundheitsfachleute an, welche den Beruf seit einigen Jahren aufgegeben haben. Das für die Wiedereingliederung entwickelte Programm besteht aus Kursen und einem Praktikum. Die Neuheit beidieser zweiten Ausgabe besteht darin, dass die Praktikumsdauer um 2 Wochen verlängert wird, insgesamt also neu 8 Wochen beträgt. Dies gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, durch praktische Arbeit ihre Reintegration zu festigen. Darüber hinaus erwägt die HEdS-FR die Einführung eines deutschsprachigen Ausbildungsgangs, sofern eine ausreichende Nachfrage besteht. Dieses Angebot für deutschsprachige Gesundheitsfachpersonen könnte bereits 2021 eingeführt werden.

Um den Bedarf an Pflegepersonal im Kanton zu decken, hat die HEdS-FR im Herbst 2019 ein speziellesAusbildungsprogramm gestartet, welches der beruflichen Wiedereingliederung von Pflegefachpersonen, die wieder in den Beruf zurückkehren wollen, gewidmet ist. Dieses Ausbildungsprogramm kombiniert theoretische Module mit einem Praktikum. Die Inhalte sind auf die Langzeitpflege ausgerichtet und ermöglichen es, Wissen zu aktualisieren, Fähigkeiten weiterzuentwickeln und die aktuellen Herausforderungen des Berufs zu verstehen. Die theoretischen Kurse behandeln und analysieren verschiedene berufliche Situationen und tragen zur Entwicklung einer reflektierenden Praxis, eines klinischen Urteilsvermögens und einer klinischen Pflegebeurteilung in einem interprofessionellen Kontext bei. Die Teilnehmenden gewinnen so wieder Vertrauen in ihre praktischen Fähigkeiten. Ergänzt durch ein Praktikum in einer medizinisch-sozialen Einrichtung, in der häuslichen Pflege oder im Krankenhaus erhöht die Ausbildung die Chancen auf eine Rückkehr an den Arbeitsplatz. Der Ausbildungsgang startet am 20. April 2020. Am 19. Februar und 16. März finden Informationsveranstaltungen statt. Dieser Kurs, der derzeit in französischer Sprache abgehalten wird, soll ab Beginn des akademischen Jahres 2021 auch deutschsprachige Pflegefachpersonen aufnehmen. Interessierte können sich direkt an Jacques Mondoux, Dekan des Studiengangs Pflege, unter 026 429 60 09 oder jacques.mondoux@hefr.ch, wenden.

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Die Schweiz ist seit einigen Jahren mit einem Mangel an Pflegepersonal konfrontiert. Laut einer Studie des Gesundheitsobservatoriums (OBSAN, Bulletin 7/2016) verlassen 45,9% der Pflegefachpersonen den Beruf. Im Gesundheitssektor ist dies die höchste Fluktuationsrate in der Schweiz. Zudem arbeitet ein Drittel der Pflegekräfte unter 35 Jahren nicht mehr. Dies ist eine grosse Herausforderung für das Gesundheitswesen, vor der auch der Kanton Freiburg steht. Gemäss der Studie, die 2017 von OrTra Santé-Social Fribourg im Auftrag der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) durchgeführt wurde, werden derzeit nur 57,4% des bis 2025 benötigten Pflegepersonals im Kanton ausgebildet. Dies liegt zwar über dem Schweizer Durchschnitt von 42,8%, ist aber immer noch unzureichend.

Es gibt in der Schweiz ein beträchtliches Potenzial an ausgebildetem Personal, das den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen des Berufsstandes gerecht werden könnte. Die rasche Entwicklung des Berufsbildes und die Länge der Abwesenheit vom Arbeitsmarkt können die Rückkehr an den Arbeitsplatz erschweren. Durch die Zusammenarbeit mit den wichtigsten klinischen Partnern des Kantons bietet die HEdS-FR ein spezifisches Programm zur beruflichen Wiedereingliederung an, das den Bedürfnissen des Kantons und seiner Fachleute angepasst ist.

Kontakt:
Jacques Mondoux, Dekan des Studiengangs Pflege, 026 429 60 09, jacques.mondoux@hefr.ch.

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