Der Hausärzteverband will die telefonische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung etablieren

Der Hausärzteverband will die telefonische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung etablieren

Sich mit einem Magen-Darm-Infekt zum Arzt zu schleppen, muss das sein? Besser sollten die Erkrankten zu Hause bleiben, findet Dr. Carsten Gieseking, Allgemeinarzt aus dem niedersächsischen Müden/Aller, im Patientenmagazin „HausArzt“. Schließlich stellten Patienten im Wartezimmer auch ein Risiko für die anderen Wartenden da.

Als Vorsitzender im Landesverband Braunschweig des Deutschen Hausärzteverbands hat sich Gieseking im Frühjahr dieses Jahres für die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) per Telefon eingesetzt. Diese Möglichkeit für Arbeitnehmer bestand jedoch nur wenige Wochen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (B-BA) beendete die Verlängerung frühzeitig.

Keine Zunahme von Krankheitstagen

Dabei hat die Krankschreibung per Telefon laut Gieseking viele Vorteile: „Vor allem haben wir durch die großzügige Krankschreibung bei Erkältungssymptomen erreicht, dass in Deutschland weit weniger Menschen an Covid-19 erkrankt und gestorben sind als in anderen Ländern.“ Die aktuelle Statistik zeige zudem, dass es gar keine Zunahme von Krankheitstagen gab. Mit dem Hausärzteverband will sich der Allgemeinmediziner weiter für die Telefon-AU einsetzen.

AU per Videosprechstunde

Zum jetzigen Zeitpunkt empfängt Gieseking Patienten mit Corona-verdächtigen Symptomen separat in einer Infektionssprechstunde. „Abstands- und Hygieneregeln werden besonders berücksichtigt“, sagt er. Doch auch ohne Arztbesuch ist es möglich, eine AU zu bekommen. So können Ärzte, die eine Videosprechstunde anbieten, die Krankmeldung auf diesem Weg ausstellen – allerdings nur bei Patienten, die ihnen bekannt sind.

(Patientenmagazin „HausArzt“ / Wort & Bild Verlag /ots)

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