13 frisch examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und –pfleger strahlten mit ihren Lehrern um die Wette. Nach drei Jahren Ausbildung und drei Abschlussprüfungen starten alle Nachwuchskräfte in der Region in den Beruf. Die Erleichterung stand allen in das Gesicht geschrieben. Besonders Schulleiter Jürgen Trefzer mit den hauptamtlich angestellten Lehrkräften Doris Polkowski und Rita Goldbrunner freute sich mit seinen Schülern über die bestandene dreiteilige Abschlussprüfung. „Nach 2.100 Stunden gemeinsam verbrachter Theorie fiebert man schon mit den Prüflingen mit“, gesteht er. Die im Lehrplan vorgesehenen 2.500 Stunden Praxis waren die Auszubildenden unter anderem in der Rotkreuzklinik Lindenberg sowie in der Asklepiosklinik Lindau eingesetzt.
Offensichtlich eine positive Erfahrung für die angehenden Pflegeprofis, denn sechs davon starten in Lindau und vier in Lindenberg in das Berufsleben. Die weiteren bleiben zumindest der Region treu. Sie treten in Immenstadt, Wangen und Bregenz Stellen im Gesundheitswesen an. Trefzer ist überzeugt, dass die zukünftigen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und –pfleger sich ein solides Fundament erworben haben. „Unser Unterrichtsmix aus qualitativ hochwertiger Ausbildung, ethischer Haltung und sozialer Kompetenz vermittelt unseren Absolventen das Rüstzeug, um sich professionell im Spannungsfeld zwischen Ökonomisierungsbestrebungen, wachsenden fachlichen Anforderungen und dem Wohl des Patienten zu bewegen“, so Trefzer nicht zuletzt mit Blick auf die Herausforderungen durch Corona.
Das Schulteam unterrichtet derzeit mit zwei unterschiedlichen Lehrplänen, denn die Pflegeausbildung hat sich zum 1. Januar deutlich verändert. Durch das Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes wurden die Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einer neuen generalistischen Pflegeausbildung mit einheitlichem Berufsabschluss zusammen geführt. In der Lindenberger Berufsfachschule für Pflege wird die Generalistik seit diesem September angeboten. Zwei Kurse durchlaufen noch die bisherige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege; zukünftig gibt es nur noch Absolventen mit dem Abschluss Pflegefachfrau bzw. –fachmann. Schulleiter Trefzer sieht ganz klar die Vorteile: „Die neue, ebenfalls dreijährige Berufsausbildung ist EU-weit anerkannt und eröffnet zusätzliche Wechsel- und Einsatzmöglichkeiten. Die Pflegeprofession wird dadurch attraktiver, gewinnt an Autonomie und Anerkennung.“
(swm-pflegeschule-lindenberg.de/)
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