Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung fordert auf, alle nötigen Anstrengungen zu unternehmen, um eine Isolation der Bewohnerinnen und Bewohner zu vermeiden.
Staatssekretär Andreas Westerfellhaus erklärt:
„Mit großer Sorge sehe ich, dass einzelne Bundesländer Sonderwege beschreiten. So setzt Bayern derzeit für Besuche in Pflegeeinrichtungen ein aktuelles, negatives Testergebnis voraus, für das die Besucher selbst sorgen sollen. An- und Zugehörige, die nicht über die nötigen finanziellen Mittel für Schnelltests verfügen oder keine Testmöglichkeiten in erreichbarer Nähe haben, werden so faktisch von Besuchen in den Einrichtungen ausgeschlossen.
Wir haben dafür gesorgt, dass jede stationäre Pflegeeinrichtung pro Bewohner 30 Schnelltests im Monat bezahlt bekommt – für Bewohner, Pflegekräfte und Besucher. Bezahlt wird dabei nicht nur der Test, sondern auch zusätzliches Personal, welches die Testung vornehmen kann. Das müssen nicht zwingend Ärzte oder Pflegefachkräfte sein, die Tests können durch geschulte Personen durchgeführt werden. Die Bundesländer sollten Einrichtungen dabei bestmöglich unterstützen.
Viele Einrichtungen haben hier bereits kreative und pragmatische Lösungen gefunden und setzen die Schnelltests zielgerichtet ein. Darauf kommt es jetzt an – um Bewohnerinnen und Bewohnern angemessenen Schutz zu bieten, ihre Isolation zu vermeiden und gleichzeitig die Einrichtungen nicht zu überfordern. Erst kürzlich habe ich eine Handreichung vorgelegt, die – untermauert durch die Experten des RKI – konkrete und pragmatische Empfehlungen gibt, wie Besuche angemessen sicher auch in dieser Pandemie erfolgen können.“
(pflegebevollmaechtigter.de, Photo: © Pflegebevollmächtigter, Fotograf Holger Gross)
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